Gewaltfreie Kommunikation - ausgleichend

Sei du selbst die Veränderung,
die du dir in der Welt wünschst.

Mahatma Gandhi

Wie sich die Weltlage entwickelt oder welche Herausforderungen unser persönliches Leben für uns bereithält, liegt nicht immer in unseren Händen. Worüber wir aber sehr wohl bestimmen können ist, wie wir auf die inneren und äußeren Faktoren reagieren und wie wir mit ihnen umgehen.

(nach Michaela Braun, Physiotherapeutin, München)

Christine Wanjura - Zertifizierte Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation
nach Marshall Rosenberg

Christine Wanjura

Zertifizierte Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation
nach Marshall Rosenberg

1962 Saarbrücken
1991 Diplom Geographin, Göttingen
1991-1994 Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache, New Delhi/Indien
1998 Diploma of Teaching, Christchurch/Neuseeland
1999-2002 Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache, Christchurch/NZ
2003 Deutschförderlehrerin für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund, Saarbrücken
Seit 2009 Intensives Arbeiten mit der GfK
2017 Zertifizierung als Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation (CNVC)

Eine Auswahl der Organisationen und Enrichtungen, für die ich tätig war/die mein Angebot genutzt haben:

  • Freiwillige Ganztagsschule Rußhütte Maria Montessori
  • Hausarztpraxis Geisberg
  • Oralchirurgische Praxis am Schloss
  • Katholische Kindertagesstätte Limbach
  • AStA der Universität Saabrücken
  • Ökomenische Gesellschaft für ambulante Pflege im Saarland GMBH
  • Kindertagesstätte Johann-Friedrich-Oberlin St. Arnual
  • Polizeiseelsorge Saabrücken
  • Freiwillige Ganztagsschule Eppelborn Bubach
  • Frauenbüro - Landkreis St. Wendel
  • Katholischer Kindergarten St. Maxim, Dillingen
  • Schulsozialarbeiter_innen, ASB Saarbrücken
  • Paul-Marien Hospiz, Saarbrücken
  • Bundesverband für Sekretariat und Büromanagement, Saarbrücken
  • Kinderstätte Geislautern - Wehrden e.V.
  • Diakonisches Werk an der Saar, Referat Kindertageseinrichtungen
  • Selbsthilfegruppe Depressionen, KISS, Saarbrücken
  • Kita Kleinblittersdorf
  • Jugendhilfe Einrichtungen Südwest
  • Freiwillige Ganztagsschule St. Wendel
  • Grundschule Schmelz
  • Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz
  • Justizvollzugsanstalt Zweibrücken
  • Steuerberater Hager & Rohnert
  • erviceagentur "Ganztägig lernen"
  • Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft
  • STaPe Saarbrücker Tageszentrum für Psychiatrieerfahrene

Wie ich zur Gewaltfreien Kommunikation (GFK) gekommen bin

Bei einem Treffen mit meinem ehemaligen Kommilitonen Johannes, erzählt er von seiner GFK-Gruppe. Ich frage ihn, was das denn sei – GFK. Daraufhin schenkte er mir ein Buch von Marshall Rosenberg, dem Begründer der Methode. Ich fange sofort Feuer.
Schon bei meinem ersten Seminar weiß ich, dass ich das in die Welt tragen will. Eine Vorstellung davon, welche weitreichenden Veränderungen die Gewaltfreie Kommunikation in mein eigenes Leben bringen wird, habe ich zu dem Zeitpunkt noch nicht!
Ich fange an, alle meine Konflikte, von den kleinen Ärgernissen des Alltags bis zu den Langzeitkonflikten, mit den Vier Schritten aufzudröseln. Ärger, Enttäuschung, Wut und Ratlosigkeit – Schritt für Schritt gelingt es mir, die Situationen zu entschlüsseln. Der Kern ist immer, die Bedürfnisse zu erkennen, die dahinterstecken.
Eine ganz neue Qualität von Verbindung entsteht – Verbindung in der Beziehung zu mir selbst und in der Beziehung zu anderen. Ich verstehe mich selbst immer besser! Ich lerne zu sehen, was mich ausmacht, klarer für mich einzustehen und offener auf andere zuzugehen. Bis heute treibt mich diese tiefe Neugier an, wenn ich meine Konflikte auf diese Weise entschlüssele, etwas Neues über mich zu erfahren. Es ist mein persönlicher Wachstumsweg geworden.
Die Erfahrung dieser tiefgreifenden Selbstentwicklung ist heute meine Motivation, die GFK an andere weiterzugeben. Ich wünsche mir von Herzen, dass alle Menschen in eine wertschätzende und liebevolle Verbindung zu sich selbst hineinwachsen – und in eine ebensolche Verbindung zu anderen.

Sehr geprägt hat mich noch die Begegnung mit Somatic Experiencing (SE®) nach Peter Levine, einem körperorientierten Ansatz zur Lösung von traumatischem Stress. Mit dieser Methode ist es mir gelungen, tief in meinem Körper gespeicherte Stressenenergie, auf eine ganz sanfte Art aufzulösen. Meine Erfahrung hat mich dazu angeregt, Elemente des SE, bei Bedarf, in meine Arbeit zu integrieren. Es liegt ein großes Entwicklungs­potential darin, das Empfinden im Körper wahr- und ernst zu nehmen!

Termine – Kursangebote
zur Gewaltfreien Kommunikation (GFK)

Mein neuster Blog-Beitrag

Türkei 3

Spaß im Urlaub
Von einem Ehepaar auf der Promenade höre ich im Vorbeigehen, wie er in gereiztem Tonfall sagt: “Warum kann man sich nicht einfach mal irgendwohin setzen und was trinken?” Sie antwortet, genervt: “Ja, dann sag doch, was du willst.” Ob ein gemeinsamer Urlaub so Spaß macht, frage ich mich.

Gs, gs, gs
Als ich in Saarbrücken am Flughafen ankomme, wartet schon ein älterer Türke aufs Einchecken. Ich bin ganz überrascht, ihn am nächsten Tag im meinem Hotel in der Türkei zu sehen, in Arbeitskleidung. Ich spreche ihn an: “Sie machen hier keinen Urlaub, oder?“ Er gibt mir zu verstehen, dass er kein Deutsch versteht. Ab da verfolgt er mich mit seinen Blicken, wenn ich zu den Mahlzeiten gehe. Nach der Mahlzeit stellt er sich in mein Blickfeld, um eine zu rauchen. Auffallend oft hält er sich vor meinem Balkon auf. Als ich ihm irgendwann begegne, versucht er mich mit “Gs, gs, gs!” auf sich aufmerksam zu machen. Ich bin 61. Hört das denn nie auf mit der Anmache?

Begegnung
Ich laufe durch Manavgat. Ein einheimischer Mann und eine ältere Frau kommen mir entgegen. Ich sehe sie, mehr nicht. Wir gehen aneinander vorbei. Dann höre ich hinter mir: “Hallo, hallo!” Ich drehe mich um, der Mann kommt auf mich zu und sagt auf Deutsch: “Wir kennen uns. Ich war letztes Jahr im Sommer mit meiner Frau und meinem Sohn auf Ihrer Familienfreizeit im Odenwald.” Jetzt fällt bei mir der Groschen. “Manavgat ist meine Heimatstadt und ich besuche gerade meine Mutter.” Ja klar, ich erinnere mich an die Familie und freue mich über die Begegnung. Wir plaudern noch ein wenig. Wie klein die Welt doch ist!

Türkische Riviera
Ich bin in der Rezeption in meinem Hotel in Side. Der junge Reiseleiter kommt und begrüßt mich freundlich. Wir plaudern und im Laufe des Gesprächs erzählt er mir, dass Side in deutscher Hand sei und Alanya in russischer Hand. Ich stutze. Und frage mich: Und welche Küstenorte gehören den Türken?

Anspruch
Auch wenn ich für diese Reise bezahlt habe, sehe ich daraus keinen besonderen Anspruch für meinen Aufenthalt hier erwachsen. Ich freue mich über das Wetter, die Freundlichkeit der Menschen und die wunderbaren Vorspeisen und vielfältigen Gerichte. Auch wenn ich mit meiner Halbtagstätigkeit mehr verdiene als jede Vollzeitarbeitskraft im Hotel und aus einem vergleichsweise reichen Land komme, leiten sich für mich daraus keine besonderen “touristischen Rechte” ab. Ich bin hier Gast, genieße das, was mir geboten wird und bin dankbar dafür.

Evelyn
Ich lerne Evelyn kennen, eine Deutsche, die seit 20 Jahren in der Türkei lebt und fließend Türkisch spricht. Sie zeigt mir Geschäfte, an denen Touristen wohl eher vorbeigehen und übersetzt bei meinem Einkauf. Sie fährt mit mir zu einem Restaurant in einem Orangenhain außerhalb der Touristenpfade, wo wir einen herrlichen Nachmittag verbringen. Ich schätze ihre Erfahrungen und ihren Blick, der den meinen öffnet und erweitert. Ich lerne durch sie etwas von der Türkei kennen, wie eine Einheimische sie sieht.

Vorteile? Nachteile?
Ich verbrauche Wasser und Lebensmittel. Ich hinterlasse meinen Müll und Schmutzwasser. Beides zusätzlich zu dem, was die einheimische Bevölkerung verbraucht und hinterlässt. Bringe ich mehr Vorteile ins Land, durch das Geld, oder doch mehr Nachteile? Oder gleicht sich das aus?

Russland
Er erzählt mir, dass er eine Russin geheiratet und auch eine Zeit lang in Russland gelebt habe. In einigen Wochen werde er mit ihr dorthin zurückgehen. Das Leben in der Türkei sei sehr schwer, sagt er, die steigende Inflation und die Politik Erdogans. Nein, es mache keinen Spaß mehr, in der Türkei zu leben. Und Putin, frage ich nach? – Putin? Der sei nicht so schlimm wie Erdogan, antwortet er. Ich wundere mich. Warum glauben wir so oft, woanders sei es besser als da, wo wir sind?

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